Der Jugend gehört die Zukunft; das Alter kann froh sein, dass es in Zukunft raus sein wird. Doch deckt diese Dialektik nicht den ganzen Meinungsmarkt ab. Alte weiße Männer möchten, wo sie viel geherrscht, diskriminiert und den Klimawandel auf den Weg gebracht haben, auch mal Opfa sein. Die Menschen auf der anderen Seite der Schuldumkehr, junge Frauen, verlangen Satisfaktion. Revoluzzer-Seniorinnen insistieren auf ihrer Gegnerschaft von Faschisierung und Weltuntergang; während konservative Jungmenschen bereits so altklug und starrschädelig wie ihre vorgestrigen Vorbilder sind.

Die Generationen Nachkriegsmief, Golf, XYZ, AOK, Doof und Weltuntergang wurden zwar schlecht erfunden, ihre Unterscheidung trägt aber zum Verständnis des Konfliktgemengelages bei, wenn man dies unerschütterlich glaubt.

Gleichwohl, es bläst der Zeitgeist durch jede Altersgruppe, und der wind of change schenkt die Luft beim Denken, um sich auf einmal doch eine dritte Möglichkeit zwischen Vulgärkapitalismus und Stalinismus vorzustellen: Gesundung des Planeten durch weiteres Wachstum von Konsum und Mobilität; nachhaltige Blauäugigkeit in die letztlich doch noch erfundene Megasupertechnologie, die dies ermöglichte.

Folglich sollte man die Klimahybris aussitzen. Dies hat sich bereits in den 1980ern bewährt, als die Politik auf die Anti-Atom- und No-future-Bewegung mit gepflegtem Nichtstun reagierte. Sie versprach eine Zukunft, und eine solche, jeder kann es heute verifizieren, trat auch ohne Umweltpolitik ein. 2019 lässt sich sogar versprechen: Irgendeine Zukunft wird es geben, sogar eine Zukunft mit Zukunft!

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